The Rake’s Progress-Oper Leipzig 2014
Leipziger Volkszeitung 07.04.2014, Peter Korfmacher
Für derlei inhaltliches Musizieren steht auch das kleinbesetzte Gewandhausorchester um Konzertmeister Andreas Seidel. Anthony Bramall, stellvertretender Generalmusikdirektor des Hauses, hat den Graben hochfahren lassen, damit die Sänger aussingen können, und delikate Filigran der Partitur dennoch atmen kann und blühen.
Atmen und Blühen- das beschreibt überhaupt den Klang des Ensembles gut. Denn wo oft sonst die Musik im Trockendock verhallt vor lauter falsch verstandenem Historismus, der die Inspirationen intensiver in den Blick nimmt, als das, was Strawinsky daraus machte, rastet sie hier emotional ein. Weil die Streicher vibrieren dürfen und die obligaten Bläser in unwirklicher Schönheit Bögen spannen.
The Rake’s Progress-Oper Leipzig 2014
MDR O7.04.2014, Dieter David Scholz
....Orchester und Dirigent haben aus dem Graben heraus zum Außergewöhnlichen dieser Produktion beigetragen. Das Gewandhausorchester hat einen glasklaren Strawinsky hingelegt, mit wunderbaren Instrumentalsoli. Anthony Bramall ist vom Pult aus die anspielungsreiche Musik energisch, straff, transparent und augenzwinkernd angegangen. Das Werk liegt offenbar seinem britischen Temperament. Die Oper ist ja eine ironische Liebeserklärung an die Oper des 18. Jahrhunderts, vom Standpunkt des zwanzigsten aus. Und die ironischen Brechungen, die Verweise auf Musik von Händel über Mozart bis zu Verdi werden nicht plakativ, sondern diskret zu Gehör gebracht. Ein großes Vergnügen das zu hören, gerade im Kontrast zum Bühnengeschehen. Das ergänzt sich gut. Für mich ist diese Produktion eine Sternstunde des Musiktheaters.
The Rake’s Progress-Oper Leipzig 2014
Deutschlandradio 06.04.2014, Mascha Drost
.....was das Gewandhausorchester unter Anthony Bramall präsentiert, ist Strawinsky von Feinsten. Von großer innerer Spannkraft, federnd und elastisch die Konturen gestochen scharf, egal ob Blechbläserfanfaren oder aberwitzige Parforcejagden in den Streichern. Detailverliebt wurden Klang und Ausdruck gestaltet, ohne den Blick auf das Ganze zu verlieren. Glanz und Gloria also im Graben und auch darüber.
Don Pasquale-Oper Leipzig 2014
Leipziger Volkszeitung 10.02.2014, Peter Korfmacher
Im Gewandhausorchester ist all dies unter der sinnlich-sicheren Zeichengebung Anthony Bramalls gut aufgehoben. Bramall setzt auf das klassische Ebenmaß der Partitur, kehrt ihren Witz nicht durch Überzeichnung nach außen, sondern lässt ihn elegant hervorleuchten. Da beduften sanft die Bläser die Streicher, muss man bisweilen genau hinhören, um die rhythmischen, klanglichen, architektonischen Störmanöver mitzubekommen, zu verstehen, dass nicht erst Wagner das erzählende Orchester erfunden hat.
Don Pasquale-Oper Leipzig 2014
Leipziger Internet Zeitung 01.01.2014, Andreas H. Hölscher
Anthony Bramall lässt das Gewandhausorchester einen leichten, einen heiteren Donizetti spielen. Und gerade diese Leichtigkeit aus dem Graben auf die Bühne und ins Publikum zu transponieren, das ist eine Spezialität von Bramall. Er wechselt die Tempi, um Emotionen zu wecken, und das passt punktgenau zu der temporeichen Zeitreise der Inszenierung....Für die Oper Leipzig ist diese Premiere ein ganz besonderer Abend.
Die Dreigroschenoper-Schauspiel Leipzig 2014
Leipziger Volkszeitung 02.01.2014, Tatjana Böhme-Mehner
Das Gewandhausorchester in kleiner aber feiner Besetzung spielt unter Leitung von Anthony Bramall, stellvertretender Generalmusikdirektor der Oper. Das Ergebnis ist eine „Dreigroschenoper“, wie man sie eigentlich nicht mehr zu hören bekommt: in voller Weill-Besetzung als Meisterwerk der Orchestration. So wird das, was in dieser Partitur steckt, sogar für jene zur Entdeckung, die das Werk zu kennen glaubten.
Die Dreigroschenoper-Schauspiel Leipzig 2014
Leipziger Internet Zeitung 01.01.2014, Martin Schöler
Bramall interpretiert Kurt Weills Komposition als kraftvolle, stakkatohafte Schlachtgesänge gegen den Kapitalismus. Das Gewandhausorchester spielt werkgetreu ... Alles, was instrumental in der Partitur steht, kommt genau so zur Aufführung. Eine sinnliche Delikatesse, die dem erfahrenen Brecht-Konsumenten nicht allen Ortens geboten wird
Der Fliegende Holländer-Oper Leipzig 2013
www.Opernnetz.de 28.05.2013, Andreas H. Hölscher
Anthony Bramall leitet das Gewandhausorchester mit klarem Gestus und großem Engagement. Er wechselt klug die Tempi und begleitet die Sänger, besonders im großen Duett Holländer-Senta, mit Fingerspitzengefühl.
Am Schluss gibt es frenetischen Jubel und standing ovations für alle Beteiligten aus dem Publikum.
Der Fliegende Holländer-Oper Leipzig 2013
Leipziger Volkszeitung 27.05.2013, Peter Korfmacher
Anthony Bramall macht aus dem konzertanten Kompromiss mit der Projektion visionärer Seestücke William Turners eine Tugend, leuchtet tief hinein in diese erste Meisterwerk und findet zwei Welten darin: die Singspielwurzeln und die Vorausreflexe des Musikdramas.........Es gehört zu Bramalls Verdiensten, dass er auch Einbrüche von Vergangenheit nicht leugnet. Er nutzt sie viel mehr gekonnt, um das Künftiger um so heller herausleuchten zu lassen.......Dabei folgt ihm ein Gewandhausorchester mit sprühender Virtuosität, berauschender Kraft, funkelnder Wucht vom Meer erzählt und von Verfluchten..........Eine szenische Neuproduktion des Holländers hat Hausherr Ulf Schirmer den Leipzigern versprochen. Hält die auch nur ansatzweise das musikalische Niveau stehen Leipzig rosige Wagner- Zeiten ins Haus. Nach drei Stunden reißt es das Publikum von den Sitzen und auch das Bravo-Gebrüll erreicht Festival-Dimensionen.
Nabucco zu Beginn des Leipziger Verdi-Jahres
Leipziger Premiere offenbart Genialität des jungen Verdi (von Friedbert Streller, Das Orchester Feb. 2013)
Begeisterter Beifall feiert die Nabucco-Premiere im Leipziger Opernhaus. Faszinierende Wirkung löste
die vom intensiv gefeierten Chor (Allessandro Zuippardo) und perfekt umsetzenden Gewandhausorchester unter
dem stellvertretenden Generalmusikdirektor des Hauses, dem englischen Dirigenten Anthony Bramall, aus.
Selten hört man die Partitur des Verdischen Werkes so klar, durchsichtig, klangvariabel von sinfonisch dramatischem
bis kammermusikalisch dezentem Klang. Vielleicht erscheint so eine Aussage überflüssig, ja platt, da man die
anerkannte Meisterschaft des italienischen Komponisten hinlänglich kennt. Ja – aber hört man auch immer? Hier wurde sie
nun packend, faszinierend deutlich. Schon deshalb lohnte sich der Besuch dieser Ausführung ...
Nabucco von Guiseppe Verdi, 6.1.2013, Oper Leipzig
Opernnetz.de 9.1.2013
Musikalisch gelingt diese Premiere zu einem Abend der Extraklasse. Anthony Bramall führt das Gewandhausorchester
Leipzig dynamisch und differenziert, nimmt sich und das Orchester in den großen dramatischen Duetten und Chorszenen
zurück, läßt aber das typische verdische Farbenspiel zum Ausdruck kommen. Der Star des Abends ist jedoch der von
Allessandro Zuppardo einstudierte Chor und Zusatzchor der Oper Leipzig. Er sprüht nur so vor Dramatik und Sangesfreude,
und der Gefangenenchor gelingt sängerisch und szenisch zu einem berührenden Hoffnungschoral eines zum Tode geweihten Volkes.
Einen deratigen Jubel für den Chor am Schluß gibt es wohl sonst nur in Bayreuth.
Nabucco von Guiseppe Verdi, 6.1.2013, Oper Leipzig
MZ-Web.de 8.1.2013
Ob es nun sächsische Cleverness ist oder nur ein Planungszufall – die Oper in Richard Wagners Geburtsstadt
Leipzig eröffnet mit ihrem "Nabucco" das Verdijahr und bescherte den Künstlern ein ausverkauftes Haus.
Der Intendant und GMD ziemlich rare Ulf Schirner hat seinen Stellvertreter Anthony Bramall ins Rennen geschickt.
Und der macht seine "Nabucco-Sache" mit dem hörbar lustvoll mitziehenden Gewandhausorchester ziemlich gut.
Da sitzen die Einsätze, das ist pointiert, die Sänger müssen nicht mit dem Orchester kämpfen sondern werden
von ihm getragen.
Da wo er gefühlvoll werden darf, läßt Bramall es zu – da wo es dramatisch wird, ist er sogar überzeugender als die Szene.
Nabucco von Guiseppe Verdi, 6.1.2013, Oper Leipzig
Tagesspiegel 8.1.2013
Anthony Bramall versucht in Leipzig garnicht erst diesen frühen, rohen Stil schönzufärben. In den Massenszenen läßt er
die Becken knallen und die große Trommel dröhnen, das Blech schmettern, die Piccoloflöte schrill pfeifen.
Ein großes Tschingderassa tönt aus dem Graben, effekthascherische Italianata, lebensnah, grell - und mitreißend.
Wenn aber die Protagonisten Innenschau halten, dann entwickelt unter den Händen des neuen stellvertretenden Leipziger
Generalmusikdirektors die schlichteste Arienbegleitung Wärme und Tiefe, können sich Melodien frei entfalten, werden die
Pizzicatotöne der Celli zu Herzschlägen.
Die Sänger haben keine Mühe sich zu behaupten, lassen sich vielmehr von Bramalls Emphatie durch das dramatische Auf und Ab
des Abends tragen. Und der von Alessandro Zuppardo vorbereitete Chor singt phantastisch, im "Va, pensiero"-Lamento ebenso wie
in den wildbewegten Momenten.
Nabucco von Guiseppe Verdi, 6.1.2013, Oper Leipzig
BILD 7.1.2013
Die Szene: eine Art babylonisches Theater oder Kino, aber schimmert noch der Glanz alter Größe – ein Lob
den Opernwerkstatt.
Das Pathos , gleichsam gekappt, entfaltet sich gerade deshalb auf Schönste. Und die Musik! Das Gewandhausorchester,
exzellent geführt von Vize-GMD Anthony Bramall, entwickelt einen überaus feinen, transparenten Klang, in den Tempi enorm
exakt steigt, trotzdem schwelgerisch - Verdie at it's best.
Großartig: der um ein Dutzend Gastsänger verstärkte Chor unter Alessandro Zuppardo. Und die Solisten!
Herausragend: Amarill Nizza (Abigaille), Jean Broekhuizen (Fenena), Markus Marquardt (Nabucco) und Gaston Rivero (Ismaele).
Alles in allem: ein herzergreifender, durchaus prächtiger Abend. So muß Oper sein. Stürmischer Applaus!
Götterdämmerung
Badisches Tagblatt Dez. 2006
Entscheidenden Anteil am Erfolg hat auch Dirigent Anthony Bramall,
der mit nie erlahmendem Elan die Badische Staatskapelle zu einer famosen
Orchesterleistung antreibt und den großenteils ausgezeichneten Sängern ein sicherer Rückhalt ist.
Götterdämmerung
Dpa Dez. 2006
Zwingende dramatische Akzente, expressiv geschärfte Klangbilder, das unbedingte Erfüllen und Ausleben
der in der Ring-Musik eingeschlossenen Emotionen und das spannungsgeladene Entfalten der großen
dynamischen Wellenbewegungen, das sind die großen Tugenden von Anthony Bramalls Ring-Dirigat.
Am Pult der Staatskapelle, die sich bei der Premiere als exzellentes Wagner-Orchester präsentierte,
bietet er in der Tat eine universelle und schlüssige Deutung der Ring-Partitur.
Siegfried
Badisches Tagblatt Okt. 2006
Im „Siegfried“ glänzte nicht nur die Badische Staatskapelle durch satten und tiefenscharfen Klang.
Generalmusikdirektor Anthony Bramall überzeugte durch eine außer- gewöhnliche plastische und
durchhörbare Wiedergabe von Wagners Partitur. Groß waren die Farbenpalette des Riesenorchesters,
die Bandbreite der Dynamik und das Gespür für dramatische Steigerungen. Bei Bramall wogt und
wabert Wagners Musik nicht nur, sie ist vor allem sprachgewaltig bis in jede Nuance ausgeformt
und klanglich differenziert aufgefächert.
Siegfried
BNN Okt. 2006
Die Badische Staatskapelle spielt unter Anthony Bramall sehr klangschön,
ausgewogen und diszipliniert. Straffe Tempi sorgen dafür, dass der Musikfluss
von vorne bis hinten durchpulsiert, dabei wird stets außerordentlich durchsichtig
artikuliert und sau- ber strukturiert. Sehr gut in Form vor allem die hohen
Streicher, die mit großer Per- fektion und zartem Schmelz einige der schönsten
Momente beisteuern, besonders hervorzuheben aber auch die Leistung der
Horngruppe mit ihrem runden, kultivierten Klang.
Wagner: Walküre
Orpheus Feb. 2006
Musikalisch erlebte man eine absolute Sternstunde. Bereits mit den ersten Takten der Sturmmusik
deutete Anthony Bramall seine Affinität zur Musik an und ließ - im Verbund der prachtvoll
aufgelegten Staatskapelle - die Spannung keinen Moment abreißen.
Das Rheingold
Badisches Staatstheater, Karlsruhe
London‘s Royal Opera House was not the only theatre to be setting out on the long journey of
the Wagner‘s epic Der Ring des Nibelungen this season.
Karlsruhe‘s Badische Staatstheater may not be in the class of the international ‚experience‘
that Covent Garden promising (though so far seems some way from delivering) but in musical
terms at least the opening of the cycle with Das Rheingold certainly held it‘s own against
the more lavishly endowed theatre.
The chief interest of the Karlsruhe staging will be assessing the hithero overlooked talents of the
company‘s general music director, the British conductor Anthony Bramall. On the evidence of a
December performance of Denis Krief‘s new production of Rheingold there is much to look forward
in Bramall‘s fine work with Karlsruhe‘s equally fine orchestra. The immediate clarity, with much
exposed detail in the dense layering of Wagner‘s texture, evident throughout the opening 126 bars
was such that one almost wished this ould continue as a purely orchestral experience.
Karlsruhe‘s ensemble were all well cast, but this was not an occasion of outstanding vocal performances.
So far it is Bramall and his excellent musicians who are the standouts of this project.
Das Rheingold
Mit kammermusikalischer Transparenz
Denis Krief inszenierte Wagners „Rheingold“ zum Auftakt des neuen „Ring des Nibelungen“
am Badischen Staatstheater Karlsruhe.
Das Rheingold: In Karlsruhe setzt man zum Auftakt des neuen Ring des Nibelungen, der bis 2006 komplettiert
werden soll, auf frische Kräfte. Was sich zumindest bei Karlsruhes Generalmusikdirektor Anthony Bramall am
Pult der souverän und klangschön agierenden, es an dramatischer Kompetenz aber nicht fehlen lassenden
Badischen Staatskapelle bewährte. Bramall hat nicht nur ein Gespür für die kammermusikalischen Aspekte
des Vorabends der Tetralogie und dirigiert einmal mehr sehr sängerfreundlich, er trifft zudem den
Konversationston des Rheingold genau, gestaltet den Fluss der Musik ohne Brüche. In entscheidenden
Momenten lässt er dem Orchester, dessen Klang sehr aufgelichtet wirkt, auch genügend Raum
zu klangmächtigen Aufschwüngen.
Man darf bei Bramall auf den Fortgang des Rings sehr gespannt sein.
Wagner: Walküre
Der neue Merkur Dez. 2005
GMD Anthony Bramalls Leseart der Partitur entsprach der klaren Bühnensprache: transzendent,
die Schönheiten der teils blühenden Melodik hervorkehrend ohne sentimental zu werden,
spannungsvoll gesteigert an Kulminationspunkten, strömend und doch kontrolliert.
Die Badische Staatskapelle zeigte sich besonders auch im Blech in bester Form und
bis zum Schluss ohne Nachlass konditioniert. Ausgiebige Ovationen für einen Wagner-Abend.
Wagner: Walküre
OMM 2.11.2004
Dieser genau kalkulierten szenischen Sachlichkeit stellte GMD
Anthony Bramall Wagners Musik gegenüber ... trug dann nicht
unwesentlich zu diesem spannungsvollen Opernabend bei.
Mit kultiviertem Klang, konzentriert vor allem in den heiklen
Bläserstellen, stellte die Staatskapelle einmal mehr seine
Qualität als Opernorchester unter Beweis.
Puccini: Madame Butterfly
OMM Dez. 2004
Zu einem starken Eindruck der Ergriffenheit, der von dieser Produktion ausgeht,
trägt die musikalische Seite nicht unwesentlich bei. Anthony Bramall nimmt die
Partitur von ihrer hochdramatischen Seite. Zugleich stellt er besonders im
ersten Akt den ausgeprägten Parlandoton der Musik heraus.
Transparent kommen die Einzelstimmen zu ihrem Recht und die instrumentale Farbigkeit wird aufmerksam ausgespielt.
Selbst der wegen seiner kompositorischen Dürftigkeit problematische Summchor zwischen dem 2. Und 3.
Akt wird innerhalb dieser auf musikalischen Realismus angelegten Auffassung erträglich. Man konnte die
Badische Staatskapelle an diesem Abend von ihrer allerbesten Seite erleben.
R. Strauss: Elektra
Opera now Dez. 2004
Given the general absence of the usual directorial interference,
the terrific performances by cast and orchestra were allowed
maximum impact. I wasn´t expecting such alert and viscerally
exciting playing by the Badische Staatskapelle.
The name Anthony Bramall, Karlsruhe´s General Music Director,
is not one I´d come across before, but here is yet another
Britisch conductor who has made a succesful career abroad.
His was a confident and superbly articulated account - and I´d
certainly recommend seeking out Bramall on this Straussian evidence.
The orchestra is well-drilled to deliver such a highly detailed and
textured account and the huge crescendos in the tutti were very
well-balanced in such an open acoustic as this modern theatre.
R. Strauss: Elektra
Orpheus 9
Ein ausgezeichneter, die Kanten der Partitur scharf herausmeißelnder
Leiter war Anthony Bramall, dem die Staatskapelle zum Saisonschluss
noch einmal höchst aufmerksam folgte.
R. Strauss: Elektra
Der neue Merkur Okt. 2004
Die musikalische Leitung lag in Händen von Anthony Bramall.
Er führte die Badische Staatskapelle mit Bravour und Umsicht durch die grandiose Partitur.
Man erlebte eine Elektra-Deutung fernab der Forteorgien. Differenziert durchleuchtet Bramall
die Seelenpein der Protagonisten und lässt
den Sängern Zeit zum Atmen. Eine klangschöne und hervorragende Interpretation, und verdient gefeiert.
Puccini: Madame Butterfly
Orpheus 9/10-3
...die Sächsische Staatskapelle Dresden spielt unter
Anthony Bramall mit hoher Kultur, garantiert einen
impressionistisch flirrenden und vor allem in der
Briefszene schwelgerischen Klangteppich...
Puccini: Il trittico
Der neue Merkur April 2003
Egal ob Stimmungsmalerei, schmelzende Kantilene oder kleinförmiger
Komödienton: GMD Anthony Bramall war in allen Belangen, die Puccini in dieser
Trias bietet, ein Anwalt mit Herz und Sinn für
Zusammenhänge und detaillierte Ausformulierung. Die präzisest mitgehende
Badische Staatskapelle hat unter seiner Leitung
wieder einen frischen Glanz bekommen.
Ein einhellig gefeierter Premierenabend, der ein Maß an Intensität besaß,
wie sie oft erst nach vielen Reprisen erreicht wird.
Erregendes Scherzo
Wiederaufnahme „Salome“ im Staatstheater
Als Scherzo verstand Richard Strauss selbst die Musik zu seiner 1905 entstandenen Skandal-Oper „Salome“
nach dem Drama von Oskar Wilde. Das heißt, trotz - oder vielleicht gerade wegen - der hier entfalteten
extremen Emotionen und der entsprechend schillernden und vibrierenden Musik ist weniger ein breiter
Strich mit opulentem Klang gefragt als trockene Brillanz und ein straffer Duktus. Anthony Bramall,
der neue Karlsruher Generalsmusikdirektor, folgte bei der von ihm musikalisch neu einstudierten
Wiederaufnahme der „Salome“ am Badischen Staatstheater Karlsruhe jedenfalls der Selbsteinschätzung
des Komponisten und bot eine sehr pointierte und klar konturierte, in idealer Weise scharfsinnig
scherzoartige Wiedergabe der im wahrsten Sinne des Wortes erregenden Partitur.
Bramall entwickelte dabei ohne Zweifel gewaltige Leidenschaften und setzte höchst deutliche
Akzente, sorgte mit der blendend disponierten Badischen Staatskapelle auch für eine große
dynamische Spannweite mit zwingenden Steigerungen und nachdrücklichen Höhepunkten.
Dabei war seine Wiedergabe nie selbstgefällig im Auskosten attraktiver Stellen oder trunken
in wabernden Gefühlswallungen. In gleicher Weise zupackend und kontrolliert, stand sie
vielmehr für eine absolut idiomatische Strauss-Interpretation ein, bei der auch der
transparent aufgefächerte Orchestersatz und der geschärfte Klang überzeugten.
Verdi: Falstaff
Der neue Merkur, Feb. 2003
Von den Dirigenten überzeugte vor allem der neue GMD Anthony Bramall,
der mit einer sehr differenzierten und gleichzeitig ausdrucksstarken
Auslegung von Verdis Partitur aufwartete. Die Parlandoszenen nahm er
leicht und spielerisch, was ihn aber nicht hinderte, bei den großen
und dramatischen Szenen den Orchesterapparat voll aufzudrehen.
Die von ihm gewählten Tempi waren zügig, das Klangbild insgesamt
sehr transparent und farbenreich.
Verdi: Falstaff
Das Opernglas Dez. 2002
Von der Lust des Beginnens kündeten die Werbeplakate der neuen
Intendanz des Badischen Staatstheaters. Der Geist des Aufbruchs soll
Oper und Schauspiel gleichsam beflügeln. Mit dem Wechsel zu GMD
Anthony Bramall erfolgte auch an der Spitze des Orchesters eine
Neuorientierung. Der mit Chefpositionen an kleineren Häusern
nicht unerfahrene Brite verordnete seinen Musikern mit Verdis
genialischem Spätwerk keinen geruhsamen Start. Die Badische
Staatskapelle zählt nach wie vor zu den großen Traditionsklangkörpern
in der deutschen Theaterlandschaft und hatte erst wenige Tage vor
dieser Premiere ihr 340-jähriges Bestehen gefeiert. Bramalss Neugier,
mit dem Falstaff die spieltechnischen und klanglichen Möglichkeiten
seiner Musiker auszuloten und für neue Impulse zu sorgen, war zu
jeder Zeit spürbar. Insgesamt zeugte die Einstudierung von hohem
musikalischen Niveau, gekennzeichnet durch äußerste Transparenz
in den lyrischen Passagen und einem zupackenden Musikantentum
in der dramatischen Zuspitzung.